Das Tomba Ildebranda und die etruskischen Nekropolen im Archäologischen Park von Sovana
Die etruskischen Nekropolen und das monumentale Tomba Ildebranda
Das archäologische Gebiet von Sovana im Città del Tufo Archaeological Park gehört zur Gemeinde Sorano, Provinz Grosseto, in der Maremma. Das Dorf ist als wichtiges etruskisches und mittelalterliches Zentrum bekannt.
Die berühmtesten Zeugnisse aus früherer Zeit sind die etruskischen Nekropolen, die sich auf den Hügeln rund um den Ort verteilen. Der Teil, der heute besucht werden kann, befindet sich westlich der Stadt, entlang der Straße, die nach San Martino sul Fiora führt. Er ist durch die spektakuläre Vie Cave mit der anderen Nekropolen der Gegend verbunden, die in der malerischen Umgebung des Parco archeologico del Tufo liegt.
Sovana hatte in der etruskischen Periode große Bedeutung. Davon zeugen die zahlreichen Ausgrabungen. Nennenswerte Beispiele sind:
- das Grab der Sirena (tomba della Sirena), in Poggio di Sopraripa,
- das Tifone-Grab (tomba del Tifone ) auf dem Hügel von Stanziale,
- die Pola-Höhle (grotta Pola) auf dem Prisca-Hügel und
- das monumentale Ildebranda-Grab (tomba Ildebranda) auf dem Felceto-Hügel.
Tomba Ildebranda – das Ildebranda Grab
Das Tempelgrab Tomba Ildebranda ist die berühmteste Ausgrabung der Region. Der Name wurde zu Ehren von Ildebrando Aldobrandeschi aus Sovana, besser bekannt als Papst Gregor VII., gewählt.
Das Ildebranda-Grab (III-II Jahrhundert v. Chr.), das aus dem Felsen gehauen wurde, erinnert an einen monumentalen Tempel mit einem sechsschiffigen Säulengang, der auf einem Podium mit zwei Seitentreppen ruht. Die Grabkammer, in der ein Platz für die Toten ausgehauen ist, kann durch einen langen, nach unten gerichteten zentralen Korridor erreicht werden. Der Raum war bei seiner Entdeckung völlig leer, vermutlich das Werke von Grabräubern und Plünderern.
Das Tomba Ildebranda wurde 1925 von Gino Rosi der Öffentlichkeit bekannt gemacht, der einen ersten Bericht darüber veröffentlichte. Mercklin hatte zwar einige Strukturen davon schon Jahre zuvor entdeckt, seine Untersuchungen aber nicht fortgesetzt. Einige Jahre später wurde die Nekropole von dem Archäologen Bianchi Bandinelli genauer untersucht. Bei seinen Ausgrabungen wurden auch diverse Dekorationselemente gefunden. Er schlug eine detailgenaue Rekonstruktion des Grabes vor.
In den 1970er Jahren wurden neue Studien über die Nekropole durchgeführt, die zur Erstellung einer präziseren Kartographie und eines neuen Vorschlags für die Rekonstruktion des Grabmals Ildebranda führten, welches 1974 restauriert wurde. In jüngerer Zeit wurde das Grab als integraler Bestandteil des archäologischen Parks musealisiert. Es folgten weitere Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen.
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Etruskische Via Cava © Difenbahia Difenbahia | Dreamstime.com
Das Grab von Ildebranda © Karl Allen Lugmayer | Dreamstime.com (auch als Vorschaubild auf verschiedenen Seiten)